Ein Ansatz zur Erfassung von Business-Capabilities
Die Aktivitäten des Capability-Based Planning sind in einem Zyklus strukturiert: Erfassen, Bewerten, Planen und Steuern. Dieser Zyklus zeigt uns, wo wir starten müssen und welche nächsten Schritte erforderlich sind, um die Auswirkungen auf das Unternehmen nach und nach zu verstärken. Lesen Sie mehr in unserem Whitepaper: „Wie die Geschäftsarchitektur zur erfolgreichen Strategieumsetzung beiträgt“.
In der Phase des „Erfassens“, wird eine Capability-Map definiert und erstellt, welche genutzt werden kann, um das Unternehmen zu analysieren und um die strategische und architektonische Ausrichtung des Capability-Frameworks einzuordnen. In vorangegangenen Teilen dieser Blogserie haben wir bereits besprochen wie dieses Ziel erreicht werden kann.
In diesem Blogbeitrag geht es nun um die Phase des „Bewertens“, in der die Capabilities anhand ihres Beitrags zur Geschäftsstrategie gemessen und Möglichkeiten zur Verbesserung des Reifegrads ermittelt werden. Dies wird auf der Capability-Map visualisiert, z. B. mithilfe von Heatmapping-Techniken.
Abbildung 1: Prozess für das Capability-Based Planning
Vorgehensweise bei der Bewertung von Capabilities
Unser Ansatz zur Bewertung der Business-Capabilities umfasst die Definition von drei Dimensionen. Um Capabilities effektiv zu bewerten und die Durchführung des Capability-Based Planning zu ermöglichen, müssen wir diese drei Dimensionen kombinieren, da zwischen ihnen klare Verbindungen und Abhängigkeiten bestehen. Diese drei Dimensionen sind:
- Strategische Bedeutung
Wie bereits erläutert, stehen die Business-Capabilities im Zusammenhang mit den strategischen Zielen eines Unternehmens. Daraus können wir ihre relative strategische Bedeutung für das Unternehmen ableiten. Die Geschäftsleitung muss Prioritäten setzen und ihre Investitionen auf die richtigen Capabilities ausrichten, und die Manager müssen verstehen, welche Capabilities für den Erfolg entscheidend sind. Die zentrale Frage, die hier beantwortet werden muss, lautet: „Welche Capabilities sind erforderlich, um eine Strategie erfolgreich umzusetzen?“ Für diese Dimension haben wir drei zentrale Kennzahlen ermittelt, die für die Bewertung der strategischen Bedeutung einer Business-Capability relevant sind:
– Strategieumsetzung: Ist die Capability im Zusammenhang mit einem strategischen Ziel erforderlich?
– Geschäfts-/Betriebsmodell: Bietet die Capability entscheidende Unterstützung oder Ressourcen für ein zentrales Nutzenversprechen?
– Zukünftige Möglichkeiten: Bietet die Fähigkeit entscheidende Unterstützung oder Ressourcen für zukünftige verbesserte oder neue Nutzenversprechen?
Abbildung 2: Dimensionen strategischer Bedeutung
- Reifegrad
In einer Capability-Map definieren wir die verschiedenen Capabilities, die eine Organisation benötigt, um im Rahmen ihrer festgelegten Strategie erfolgreich zu sein. Es reicht jedoch nicht aus, nur über die Capabilities zu verfügen, denn wir müssen sie auch wirklich gut anwenden können, insbesondere die Capabilities mit hoher strategischer Bedeutung. Eine Bewertung der Capabilities auf der Grundlage des Reifegrads zeigt Managern, wo Verbesserungen und Entwicklungen erforderlich sind. Sie zeigt sowohl Change-Leadern als auch Change-Experten, wo die Hauptprobleme liegen.
Abbildung 3: Reifegrad-Dimensionen
Die zentrale Frage, die hier beantwortet wird, lautet: „Welche Capabilities liegen derzeit unter dem erwarteten oder erforderlichen Leistungsniveau?“. Dies sind die Capabilities, die möglicherweise Investitionen in diverse Optimierungen erfordern. Üblicherweise werden Sie die Dimensionen priorisieren, bei denen der Unterschied zwischen dem aktuellen und dem angestrebten Niveau am größten ist.
Der Reifegrad einer Business-Capability wird auf der Grundlage ihres Reifegrads anhand der relevanten Kriterien Menschen, Prozesse, Technologie und Information bestimmt.
- Anpassungsfähigkeit
Capability-Based Planning ist keine einmalige Maßnahme: Ein Unternehmen muss seine strategischen Ziele mit der erforderlichen Capability abgleichen und diesen Abgleich kontinuierlich aufrechterhalten, da sich die strategischen Ziele ändern können. Wie wir bereits an anderer Stelle vielfältig dargelegt haben, ist Anpassungsfähigkeit für moderne Unternehmen unerlässlich. Jede Organisation braucht die Flexibilität, um auf Veränderungen im Umfeld und im Ökosystem reagieren zu können. Eine Bewertung der Anpassungsfähigkeit gibt Führungskräften Aufschluss darüber, wie leicht sich Capabilities verändern lassen und welche Capabilities flexibler oder widerstandsfähiger werden müssen. Die zentrale Frage, die hier beantwortet wird, lautet: „Welche Fähigkeiten sind besonders schwierig zu verbessern?“ Nach unserer Auffassung gibt es drei zentrale Kennzahlen, die wichtig sind, um den Grad der Anpassungsfähigkeit einer Business-Capability zu bestimmen:
– Anpassungsfähigkeit an das Umfeld: Welche Rolle spielt die Capability bei der Reaktion auf externe (z. B. Gesetze oder Vorschriften) und interne (z. B. Betriebsunterbrechungen) Dynamiken?
– Anpassungsfähigkeit an den Kunden: Welche Rolle spielt die Capability für die Berücksichtigung der sich ändernden Kundenbedürfnisse?
– Kapazität: Kann die Capability auf eine veränderte Nachfrage reagieren?
Abbildung 4: Dimensionen der Anpassungsfähigkeit
Was kommt als nächstes?
In der nächsten Folge unserer Blog-Serie: „Business-Architektur und Capability-Based Planning“ werden wir uns damit beschäftigen, wie Sie Capabilities mithilfe von Bizzdesigns Plattform Horizzon bewerten können.
Sie lernen:
- Wie Sie eine aussagekräftige Auswertung der für die Bewertung der strategischen Bedeutung einer Business-Capability relevanten Schlüsselkennzahlen ermitteln können
- Wie der Reifegrad einer Business-Capability in Bezug auf Menschen, Prozesse, Technologie und Informationen bestimmt wird
- Wie Bizzdesign Horizzon die Bewertung von Capabilities unterstützt.